Ein Hohepriester oder eine Hohepriesterin ist eine hochrangige religiöse Führungsperson, die für die Leitung von Kulten, Zeremonien und Ritualen in verschiedenen Glaubensrichtungen verantwortlich ist.
Hohepriester
- In der jüdischen Religion war der Hohepriester der ranghöchste Priester, der für den Tempelkult und die Opferzeremonien zuständig war. Er leitete die Priesterschaft und war die oberste religiöse Autorität.
- Im alten Ägypten gab es Hohepriester, die den Kult und die Tempelanlagen bestimmter Gottheiten leiteten. Sie hatten eine herausragende Stellung und übten oft auch politische Macht aus.
- In der griechischen Antike waren Hohepriester für die Aufsicht über Heiligtümer und die Durchführung von Opfern und Festen zuständig. Beispiele sind der Hohepriester des Apollon in Delphi oder der Hohepriester der Eleusinischen Mysterien.
Hohepriesterin
- In vielen polytheistischen Religionen gab und gibt es Hohepriesterinnen, die für die Leitung von Ritualen und die Aufrechterhaltung der Traditionen verantwortlich sind. Beispiele sind die Vestalinnen im alten Rom oder die Hohepriesterinnen der Isis im alten Ägypten.
- In einigen neopaganen Glaubensrichtungen wie dem Wicca-Kult gibt es Hohepriesterinnen, die rituelle Zeremonien und Feste leiten und die Tradition an Schülerinnen weitergeben.
Die Hohepriester und Hohepriesterinnen hatten oft eine herausgehobene gesellschaftliche Stellung und übten neben ihrer religiösen Funktion auch politischen und sozialen Einfluss aus.
Während in den meisten großen Weltreligionen wie Christentum, Islam oder Judentum Hohepriesterinnen keine Rolle spielen, haben sie in vielen neueren und revidierten polytheistischen und naturverbundenen Glaubensrichtungen eine zentrale Funktion als religiöse Autoritäten inne.