Im Heidentum gibt es zwei zentrale Sonnenwenden: die **Sommersonnenwende** und die **Wintersonnenwende**. Beide Feste haben tiefgreifende Bedeutungen und sind eng mit den Zyklen der Natur verbunden.
Sommersonnenwende (Litha)
Die Sommersonnenwende findet zwischen dem 20. und 22. Juni statt und markiert den längsten Tag des Jahres, an dem die Sonne ihren höchsten Stand erreicht.
Bedeutung:
- Feier des Lichts: Die Sommersonnenwende symbolisiert die Kraft der Sonne, die Licht und Wärme bringt. In vielen Kulturen wird sie als Fest des Lebens und der Fruchtbarkeit gefeiert. Die Kelten sahen in diesem Zeitpunkt den Höhepunkt des Sonnenzyklus, nach dem die Tage wieder kürzer werden.
- Rituale: Traditionell wurden große Freudenfeuer entzündet, um das Licht zu feiern und böse Geister zu vertreiben. Das Springen über das Feuer galt als reinigend und förderte Wachstum und Fruchtbarkeit auf den Feldern.
- Mythologische Verbindungen: In der keltischen Mythologie wird oft der Sonnengott Baldur erwähnt, der an diesem Tag stirbt und zur Wintersonnenwende wiedergeboren wird.
Wintersonnenwende (Yule)
Die Wintersonnenwende fällt auf den 21. oder 22. Dezember und ist der kürzeste Tag des Jahres.
Bedeutung:
- Wiedergeburt des Lichts: Die Wintersonnenwende symbolisiert die Rückkehr des Lichts, da ab diesem Zeitpunkt die Tage wieder länger werden. Dies wird oft als Wiedergeburt der Sonne betrachtet, was Hoffnung und neues Leben bedeutet.
- Rituale: Zu den Feierlichkeiten gehören das Entzünden von Kerzen und Feuern, um die Dunkelheit zu vertreiben. Es ist eine Zeit für Besinnung, Dankbarkeit und das Feiern von Gemeinschaft.
- Mythologische Aspekte: Ähnlich wie bei der Sommersonnenwende gibt es auch hier mythologische Erzählungen über den Tod und die Wiedergeburt von Gottheiten, was die zyklische Natur des Lebens betont.
Diese beiden Sonnenwenden sind nicht nur astronomische Ereignisse, sondern auch bedeutende kulturelle Feste, die in vielen heidnischen Traditionen gefeiert werden, um die Verbindung zur Natur und ihren Zyklen zu würdigen.